Ursprünglich gepostet am: 02. Juli 2016 auf filmosophie.com
Die ganze Wahrheit über das aufregende Eigenleben unserer tierischen Mitbewohner beantwortet der 3D-Animationsfilm Pets. Denn wer hat sich noch nicht die Frage gestellt: Was machen eigentlich unsere Haustiere, während wir den ganzen Tag an unserem Arbeitsplatz oder in der Schule sind?
Das Siegerpodest im Animationsolymp ist in den letzten Jahren immer wieder hart umkämpft gewesen und Pixar konnte seinen Platz an der Spitze immer wieder verteidigen können, auch wenn andere Studios, wie in diesem Fall Illumination Entertainment mit Hits wie den Minions oder der Ich – Einfach unverbesserlich-Reihe, immer wieder versucht haben den König vom Thron zu stoßen. Doch leider kommen die Filme des Studios nicht immer an die Perfektion der Pixar-Filme ran und das aus speziellem Grund.
Pets, genauso wie all die anderen Filme und besonders die Minions Filme, leben sicherlich vor allem vom Cutness-Faktor der Hauptfiguren, denn man kann sich den kleinen gelben Helferlein mit ihren skurrilen Sprache nicht wirklich verschließen. Und so ist es auch bei Pets der Fall. Der Film von Regisseur Chris Renaud punktet auch dieses Mal durch liebenswerte und vor allem skurille und damit witzige Charaktere. Allen voran das weiße, größenwahnsinnig Kaninchen Snowball oder die verliebte Gidget. Doch das reicht nicht aus. Denn der Plot des Films kommt leider zu kurz.
Nicht, dass die Geschichte über das geheime Leben unserer nach außen braven Haustiere langweilig sei, nein, sie ist schön (auch wenn sie im zweiten Drittel vor dem Showdown ein bisschen durchhängt) und sie ist mit stellenweise wirklich witzigen Situationen gespickt, wie z.B. dem Wiener Würstchen „Himmel“ in dem sich Duke und Max auf ihre Flucht kurz aufhalten. Doch der Plot ist auf seine Art und Weise irgendwie vorhersehbar und so kommt das versöhnliche Ende so wie es kommt, nicht überraschend. Das mag sicherlich auch am jungen Zielpublikum liegen, doch die Ich – Einfach unverbesserlich Filme haben gezeigt, dass es auch anders geht und dramaturgische Ungewissheiten der Geschichte nicht schaden. Und das ist wohl einer der größten Unterschiede zu den Filmen von Pixar, wo der Fokus nicht nur auf der Ausgestaltung der Figuren liegt, sondern auch auf der Geschichte bzw. genauer der Dramaturgie.
Und auch wenn die Figuren nicht der einzige Faktor sind, die einen Film ausmachen, punktet besonders die deutsche Synchronisation (auch wenn ich genrell ein Verfechter von Originalversionen bin) durch sehr passende Stimmen, die den Figuren wiederum auch etwas sehr Einzigartiges verpassen. Allen voran Jan Josef Liefers, der Hautpfigur Max seine Stimme leiht. Aber auch Jella Haase (Gidget) und Fahri Yardım (Snowball) verleihen mit ihren Interpretationen ihren Figuren ein sehens- und vor allem hörenswerten Charakter. Denn, das muss man sagen, die Gestaltung der Figur ist nur ein Aspekt, erst die Stimme haucht dem animierten Charakter Leben und Persönlichkeit ein.
Am Ende ist Pets ein zwar sehr amüsanter Kinospaß für jung und alt, der aber aus der Geschichte hätte mehr machen können.
Kinostart: 28. Juli 2016