Ursprünglich gepostet am: 02. Dezember 2014 auf filmosophie.com
ClipTipp der Woche
Wir präsentieren unser Lieblingsvideo der Woche
Zur Zeit geistert (ja, wie treffend doch dieses Wort in diesem Kontext doch ist) dieses Video des Briten Danny Cooke durch die sozialen Medien. Sogar zahlreiche Zeitungen sind schon darauf aufmerksam geworden. Daher wollte ich Euch die tollen und doch in ihrer Stille erschreckenden Aufnahmen nicht vorenthalten.
Als der Reaktor von Tschernobyl im April 1986 in die Luft flog, war ich 3 Jahre alt und eigentlich kann ich mich daran gar nicht erinnern. Nur die Tatsache, dass wir alle in Deutschland Monate danach nicht mehr Champignons und im Sandkasten spielen durften, blieben mir, wohl gemerkt durch die Erzählungen meiner Mutter in Gedächtnis.
Eigentlich ist dieses Ereignis so lange her und ja, eigentlich gab es in den letzten Jahren immer wieder Reportagen, die vom Gelände um den Reaktor in Tschernobyl berichteten. Dahingegend sind Bilder aus Tschernobyl nicht wirklich was Neues. Doch auch nach der x-ten Reportage vor Ort, wird das Ausmaß des Geländes und damit auch der Katastrophe mit all ihren Spätfolgen erst deutlich, wenn man einen Blick von oben auf die Geisterstadt Pripyat in der heutigen Ukraine wirft, die durch das nahegelegene Atomkraftwerk einen rasanten Aufschwung erlebte und mit der Katastrophe ein jehes Ende nah. Die mit einer Drohne aufgenommenen Bilder (die Teil einer längeren CBS Reportage sind) zeigen eine Stadt, deren Einwohner gerade verschwunden scheinen. Sie zeigen eine Stadt, in der die Zeit stillsteht und die Zeichen und Wappen der Sowjetunion wie stille mahnende Zeugen auf den Dächern der prächtigen Hochhäuser stehen und vom gescheiterten Traum der unendlichen Energie durch Atomkraft künden.
Nachtrag 3.12.2014, 12:36: Die Wirklichkeit hat uns mal wieder auf tragische Weise eingeholt, denn aktuell kursieren in den Medien wieder Nachrichten über einen Zwischenfall in einem Atomkraftwerk im Südosten der Ukraine.